Lesen ist nicht nur eine der wichtigsten Schlüsselkompetenzen für eine erfolgreiche Schullaufbahn, sondern auch für ein erfolgreiche Aus- und Weiterbildung im Anschluss an die Schule.
Gelesen wird nicht nur im Fach Deutsch, sondern in fast allen Schulfächern, selbst in Mathematik. Kinder, die Schwierigkeiten haben, Texte sicher und zügig zu lesen und zu verstehen, werden mehr Probleme in allen Fächern haben, als Kinder, die gute Leser sind. Uns ist es daher sehr wichtig, dass gerade am Anfang der Schullaufbahn eines Kindes an unserer Schule seine Lesefähigkeit gefördert wird.
Sehr häufig liegt die Ursache, dass Kinder das, was sie lesen, nicht verstehen und damit auch nicht sinnvoll wiedergeben und weiterverarbeiten können, in der Lesegeschwindigkeit.
Die größten Schwierigkeiten haben die Kinder, die die einzelnen Buchstaben zu einem Wort erlesen müssen, da sich so die einzelnen Wörter nur schwer zu einem verstehbaren Satz zusammenfügen lassen, denn die einzelnen Wörter sind schon vergessen, bevor der Satz zu Ende gelesen ist. Es ergibt sich das Problem, dass zwar durchaus richtig gelesen worden ist, sich die Kinder aber nicht erinnern können, was sie gelesen haben.
Wenn Kinder sich neue Wörter selbstständig erlesen können und sie Gebrauch von dieser Fähigkeit machen, schreitet die Entwicklung der Lesefähigkeit rasch voran. Häufig vorkommende Wortteile oder ganze Wörter werden als eigenständige Einheiten abgespeichert und können auf einen Blick erkannt werden. So verkürzt sich die benötigte Zeit, Wörter zu fixieren und die Vorwärtssprünge der Augen werden schneller – die Lesegeschwindigkeit nimmt zu. Nimmt die Geschwindigkeit der Wortlesefähigkeit zu, nimmt folglich auch das Verständnis des Gelesenen zu.
Da die Leseforschung diesen technischen Aspekt als zentrale Komponente der Lesefertigkeit erkannt hat, findet in der Privaten Realschule Boltenheide eine gezielte Förderung statt.
Unsere Schule plant, in der Jahrgangsstufe 5 Lesescreenings anzubieten, um den Ist-Stand der Lesefähigkeit zu ermitteln. Im Anschluss daran steht die praktische Förderung, die darin besteht, Texte flüssig lesen und den Inhalt richtig wiedergeben zu können. Diese Förderung schließt mit einem Lesezeugnis für alle Schülerinnen und Schüler vor den Sommerferien ab, in dem die individuellen Verbesserungen dokumentiert werden.
Über den Unterricht hinaus versuchen wir mit der Einführung der halbjährlichen Aktion „Boltenheide liest ein Buch“, einer daran anschließenden Buchausstellung, der Teilnahme am städtischen Vorlesewettbewerb sowie mit Autorenlesungen einen Beitrag zur Leseförderung zu leisten.
In Vorbereitung ist das Angebot an die SuS, mit dem Programm „Antolin“ die Lesefähigkeit und das Leseverständnis zu verbessern und die SuS zum Lesen von und zur inhaltlichen Beschäftigung mit Büchern zu animieren.
Die pädagogische Fortbildung für Lehrkräfte, die intern oder extern erfolgen kann, ist im Fortbildungskonzept festgeschrieben.